Die Patientennachfrage (mehr Patienten pro Praxis) nach ärztlichen Leistungen ist auch im ersten Quartal 2022 stark zunehmend. Die Kosten pro Patient (TARMED) sind dabei im Vorjahresvergleich um mehr als 2 Prozent rückläufig und liegen unter dem Niveau von 2016. Die wachsende Nachfrage wurde verschärft durch die Covid-19-Pandemie, der Trend ist bereits seit einigen Jahren zu beobachten.
Wer im Sommer 2022 eine Notfallstation im Spital aufsuchte, musste vor allem eines mitbringen: Zeit. Aufrufe, sich auf lange Wartezeiten bei einem Besuch einer Notfallstation einzustellen, hallten medial mehrere Wochen nach.
Auf einem Rekordhoch ist auch die Nachfrage nach medizinischen Leistungen in den ersten Monaten 2022 in ambulanten Praxen.
Im ambulanten Bereich suchten im Vergleich zum Vorjahr fast 10 Prozent mehr Patientinnen und Patienten eine Arztpraxis auf. Im Bereich Grundversorgung steigt der Wert auf über 12 Prozent. Das sind knapp 100 Patientinnen und Patienten pro Praxis mehr als noch 2016.
Dabei werden nur die Erstkonsultationen gezählt, die in erster Linie durch die Patientinnen und Patienten initiiert werden.
Die Kosten pro Patient (TARMED) sind dabei im Vorjahresvergleich um mehr als 2 Prozent rückläufig und liegen unter dem Niveau von 2016. Insgesamt hat die höhere Nachfrage durch Patientinnen und Patienten einen Einfluss auf die Gesundheitskosten, da mehr versicherte Personen eine Arztpraxis aufsuchen als in den Vorjahren. Diese Entwicklungen sind nicht durch die Ärzteschaft steuerbar.
Die zunehmende Nachfrage nach medizinischen Leistungen zeigt sich besonders deutlich seit der Covid-19-Pandemie. Dieser Trend ist jedoch nicht neu, sondern wurde durch die Pandemie akzentuiert und verschärft.
Bereits im Frühling 2022 hat die FMH auf die zunehmende Nachfrage hingewiesen. Unter «Downloads» finden Sie weitere Informationen zu diesem Thema.