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Social-Media-Empfehlungen

Social-Media-Empfehlungen

Soziale Medien und Messenger-Dienste verändern die Kommunikation und Zusammenarbeit. Davon sind auch Ärztinnen und Ärzte betroffen. Die Nutzung dieser Kanäle bietet Chancen, birgt aber auch Risiken und Herausforderungen. Die FMH hat die Empfehlungen zum Umgang der Ärzteschaft mit sozialen Medien überarbeitet und neu veröffentlicht.
 
Beziehung – Social Media Empfehlungen
   

Die in der FMH-Standesordnung geregelten etablierten Verhaltens- und Berufsregeln behalten ihre Gültigkeit auch bei der Verwendung dieser Kanäle. Das Papier «Zum Umgang mit sozialen Medien und Messenger-Diensten – Empfehlungen der FMH» dient der Ärzteschaft und ihren Mitarbeitenden in erster Linie zur Unterstützung in der korrekten Interpretation und Umsetzung der Standesordnung. Die Empfehlungen dienen als Orientierung und Hilfestellung, indem es sie auf Risiken aufmerksam macht, auf die sinnvolle Nutzung Bezug nimmt und den sorgfältigen Umgang mit sozialen Medien und Messenger-Diensten im ärztlichen Alltag unterstützt.

  

Die 24 Empfehlungen im Überblick

Sozial Medien

Beruflicher Einsatz sozialer Medien

Eine kritische Prüfung des Einsatzes sozialer Medien zu beruflichen Zwecken ist unerlässlich. Für das Management und Monitoring müssen entsprechende Ressourcen wie Zeit, Know-how und Budget berücksichtigt werden.

Professionelle Social-Media-Inhalte

Auf professionellen Accounts in sozialen Medien ist es ratsam, nur Informationen zu veröffentlichen, die für die Praxis, das Angebot und die ärztliche Tätigkeit notwendig sind und Patienten, Kollegen, Kunden und Angehörigen einen Mehrwert bieten.

Verzicht auf Selbstdarstellung

Es ist angezeigt, auf die Verbreitung mehrdeutiger oder falscher Aussagen zu verzichten und professionelle Accounts in sozialen Medien nicht für die persönliche Selbstdarstellung zu verwenden.

Plattform-spezifische Stärken und Risiken

Es ist wesentlich, zu erkennen, dass verschiedene Plattformen und Kanäle jeweils spezifische Stärken und Risiken für bestimmte Kommunikationsziele bieten.

Trennung von privaten und beruflichen Accounts

Eine angemessene Trennung zwischen privaten und beruflichen Accounts auf Social-Media-Plattformen wird grundsätzlich empfohlen.

Sorgfalt bei Patientenanfragen

Freundschaftsanfragen von Patienten auf privaten Accounts sollten mit Sorgfalt behandelt werden.

Reflektierte Reaktion auf Kritik

Bei negativen Kommentaren in den sozialen Medien ist eine wohlüberlegte Reaktion empfehlenswert. Eine reflektierte Antwort kann zur Wahrung des Images und zum respektvollen Umgang im öffentlichen Diskurs beitragen.

Vermeidung unangemessener Inhalte

Es sollte darauf geachtet werden, auf sozialen Medien keine unangemessenen Inhalte zu posten und Kolleginnen und Kollegen behutsam auf nicht angemessenes Verhalten hinzuweisen.

Schutz patientenbezogener Daten

Patientenbezogene Informationen und Daten sollten in sozialen Medien nur in einer Weise verwendet werden, die absolut keine Rückschlüsse auf die Identität der Personen zulässt.

Rechte an veröffentlichten Inhalten evaluieren

Es empfiehlt sich, sorgfältig zu evaluieren, welche Rechte an den von Ihnen publizierten Inhalten – dazu zählen Bilder, Videos, Grafiken, Texte und Informationen – Sie den Betreibern der sozialen Medien gewähren.

Regelmässige Überprüfung eigener Beiträge

Es ist empfehlenswert, in regelmässigen Abständen eine Suche nach Beiträgen, die die eigene Person betreffen, auf sozialen Medien durchzuführen. Dabei sollte besonders auf Inhalte geachtet werden, die das persönliche oder berufliche Ansehen beeinflussen könnten.

Schutz von Social-Media-Konten

Der Schutz des Zugangs zu Social-Media-Konten ist eine wesentliche Massnahme, um die Sicherheit persönlicher Informationen zu gewährleisten.

Anpassung von Datenschutzeinstellungen

Die Anpassung von Datenschutzeinstellungen in sozialen Netzwerken ist eine wichtige Massnahme zum Schutz der Privatsphäre.

Bedachte Reaktionen auf Beiträge

Im Kontext sozialer Medien ist es ratsam, auf Beiträge anderer Nutzer bedacht und überlegt zu reagieren. Schnelle, unüberlegte Antworten können zu Missverständnissen führen oder das eigene Ansehen schädigen.

Messenger Dienste

Gesetzeskonforme Nutzung von Messenger-Diensten

Die Nutzung von Messenger-Diensten sollte unter strenger Beachtung der gesetzlichen Vorschriften und der berufsethischen Richtlinien erfolgen.

Festlegung von Kommunikationskanälen

Es ist festzulegen, über welche Messenger-Dienste Kommunikation mit Patienten erfolgen soll. Diese Kanäle sind eindeutig zu kommunizieren.

Datenschutz bei Fachkommunikation

Messenger-Dienste dürfen für die Kommunikation zwischen medizinischen Fachpersonen genutzt werden, jedoch unter strikter Einhaltung der Datenschutzbestimmungen.

Konditionen für Messenger-Inhalte kommunizieren

Bei der Nutzung von Messenger-Diensten ist zu kommunizieren, welche elektronischen Inhalte akzeptiert und verwaltet werden und unter welchen Konditionen die Bearbeitung erfolgt.

Verschlüsselung sensibler Gesundheitsdaten

Es ist essenziell, dass besonders schützenswerte Gesundheits- und Personendaten bei der digitalen Übertragung mit Messenger-Diensten durchgehend und konsequent durch Verschlüsselungstechnologien geschützt werden.

Verifizierung bei Kontaktanfragen

Bei der Entgegennahme von Kontaktanfragen über soziale Messenger-Dienste wird empfohlen, die Identität des Anfragenden zu verifizieren und die Preisgabe persönlicher Informationen ohne vorherige Überprüfung der Vertrauenswürdigkeit des Kontakts zu vermeiden.

Patientenbilder

Patienteneinwilligung bei Vorher-Nachher-Bildern

Zur Wahrung der Persönlichkeitsrechte und des Datenschutzes hat die Patienteneinwilligung der abgebildeten Personen bei der Veröffentlichung von sogenannten Vorher-Nachher-Bildern oberste Priorität.

Deaktivierung von Backup- und GPS-Funktionen

Bevor Geräte mit Kamerafunktion genutzt werden, ist sicherzustellen, dass alle cloudbasierten Backup-Systeme sowie die GPS-Funktion deaktiviert sind.

Entfernung von Identifizierungsmerkmalen

Vor der Verwendung von Messenger-Diensten und der Veröffentlichung auf sozialen Medien müssen zwingend alle potenziellen Identifizierungsmerkmale von Bildern entfernt oder unkenntlich gemacht werden.

Vermeidung spiegelverkehrter Bilddarstellungen

Die spiegelverkehrte Darstellung von Bildaufnahmen ist zu vermeiden, da sie zu Missinterpretationen und zu Fehldiagnosen führen kann.

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