Auf Basis der Abrechnungsdaten (Trustcenter) berichtet die FMH in der Schweizerischen Ärztezeitung gemeinsam mit Experten der medizinischen Fachgesellschaften über Entwicklungen im praxisambulanten Bereich.
Mit dem FMH-Tarifmonitoring können unter anderem die Entwicklungen von Patientenbedürfnissen oder die geleisteten medizinischen Behandlungen analysiert werden. Im Rahmen einer Schwerpunktserie zeigt die FMH gemeinsam mit verschiedenen Fachgesellschaften die jeweiligen Entwicklungen im medizinischen Alltag des betroffenen Fachgebiets auf und erläutert die Hintergründe dieser Entwicklungen.
Im August 2022 ist ein Artikel über den Fachbereich Psychiatrie erschienen, im Dezember folgte die Kardiologie. Im neuen Jahr sind Publikationen für die Fachbereiche Gynäkologie und Hausarztmedizin geplant, gefolgt von Gastroenterologie, Pneumologie und Angiologie.
Aus den Abrechnungsdaten berechnen wir verschiedene Kennzahlen wie beispielsweise die Entwicklung der Anzahl Patientinnen und Patienten, der Kosten pro Patient sowie einzelner Tarifpositionen.
Für die Interpretation und Analyse dieser Entwicklungen sind wir auf medizinisches Expertenwissen aus der Praxis angewiesen. Warum beispielsweise die Anzahl der Patientinnen und Patienten steigt oder sinkt, können nur Ärztinnen und Ärzte beantworten. Die Datenmenge ist enorm und wir haben die Möglichkeit, mit gezielten Auswertungen dem ständig schwelenden Vorwurf der ärztegetriebenen Mengenausweitung entgegenzuwirken.
Die Anzahl der Patientinnen und Patienten pro Praxis veränderte sich während dem Jahr 2020 kaum. Die Kosten pro Patient stiegen jedoch leicht an. Die Tarifdelegierten erläuterten, dass einerseits zwar viele langjährige Patientinnen und Patienten nicht in die Praxis gekommen waren oder ihre Behandlungen ausgesetzt hatten, es dafür aber viele neue Patientinnen und Patienten gab, die akut Hilfe benötigten. Am Anfang einer psychiatrischen Behandlung sind die Kosten immer etwas höher als im Verlauf der Behandlung, was sich in den Durchschnittskosten pro Patient für das Jahr 2020 widerspiegelt. Das Patientenkollektiv hat sich im Jahr 2020 verändert, was einen Einfluss auf die Kosten hatte, aber nicht durch die Ärzteschaft beeinflusst werden konnte.
Die beschriebenen Entwicklungen können nur im Austausch mit medizinischen Expertinnen und Experten sichtbar gemacht werden. Wir bedanken uns für die hervorragende Zusammenarbeit mit den Tarifdelegierten der medizinischen Gesellschaften.