FMH – Berufsverband
 

ReMed: Jahresbericht 2024

Ärztegesundheit im Fokus Ärztinnen und Ärzte setzen sich intensiv für die Gesundheit ihrer Patientinnen und Patienten. Aufgrund der oft hohen Arbeitsbelastung gerät jedoch ihre eigene Gesundheit in den Hintergrund. ReMed bietet gezielte Unterstützung, vermittelt Wissen zur Gesundheitsförderung und Prävention und steht in Krisensituationen beratend zu Seite.

ReMed, Leitungsausschuss
​​​​​​​ReMed ist ein Netzwerk, das die Gesundheit von Ärztinnen und Ärzten in den Mittelpunkt stellt. Neben Sensibilisierung und Präventionsangeboten unterstützt ReMed Ärztinnen und Ärzte in schwierigen Situationen. Ziel ist es, ihre Gesundheit und Leistungsfähigkeit zu bewahren, um gleichzeitig die Patientensicherheit und Versorgungsqualität auf hohem Niveau sicherzustellen.

267 Unterstützungen im Jahr 2024
​​​​​​​Im Jahr 2024 erhielt ReMed insgesamt 267 Anfragen, was einem monatlichen Durchschnitt von etwa 22 Fällen entspricht. Die Nachfrage ist stabil geblieben, hat sich jedoch seit der Einführung des Programms im Jahr 2010 mehr als versechsfacht. Der häufigste Grund für die Kontaktaufnahme war erneut die «Belastung am Arbeitsplatz», gefolgt von «Burnout», «Angst», «Selbstzweifel» und «Depression». Von den 267 Anfragen stammten 178 aus der Deutschschweiz, 83 aus der Romandie und 6 aus der italienischen Schweiz oder wurden auf Englisch gestellt. Zwei Drittel der Anfragenden waren Frauen, ein Drittel Männern. Das Durchschnittsalter lag bei 40.6 Jahren.

Abbildung 1: Gründe für Kontaktaufnahmen

Abbildung 1: Gründe für Kontaktaufnahmen

Prävention und Unterstützung für Ärztinnen und Ärzte
ReMed leistete 2024 mit Workshops, Weiterbildungen auf Kongressen und Publikationen in Fach- und Tagespresse einen wichtigen Beitrag zur Prävention. Erfahrungsberichte und Interviews verdeutlichen die Bedeutung von ReMed und zeigen praxisnah auf, wie das Programm in unterschiedlichen Krisensituationen unterstützen kann.

Erstberatung und Vernetzung – das Herzstück von ReMed
Die Erstberatung bei ReMed ist ein strukturierter Prozess, der betroffenen Ärztinnen und Ärzten schnell und gezielt hilft:

  1. Erster Kontakt: Rund-um-die-Uhr-Erreichbarkeit über die Hotline (0800 0 73633) oder die Website.
  2. Schnelle Rückmeldung: Innerhalb von 72 Stunden erfolgt eine erste Kontaktaufnahme durch einen Erstberater oder eine Erstberaterin
  3.  Situationsanalyse: In der Erstberatung erfolgt eine umfassende Analyse der individuellen Situation des Arztes oder der Ärztin, um die Herausforderungen und Bedürfnisse zu verstehen.
  4. Massnahmenplanung: Gemeinsam mit dem ratsuchenden Arzt oder der Ärztin werden mögliche Massnahmen und nächste Schritte festgelegt, die helfen können, die Situation zu verbessern. Dies kann die Vermittlung an geeignete Fachpersonen für die Weiterbetreuung, Coaching, Mentoring oder andere unterstützende Angebote umfassen.
  5. Dokumentation: Alle besprochenen Schritte und Massnahmen werden im ReMed-Journal festgehalten, um den Fortschritt zu verfolgen und eine kontinuierliche Betreuung zu gewährleisten.

Insgesamt bietet die ReMed Erstberatung eine wichtige Anlaufstelle für Ärztinnen und Ärzte, die Unterstützung suchen, um ihre beruflichen und persönlichen Herausforderungen zu bewältigen. Dabei geniessen sie dieselben Rechte wie Patientinnen und Patienten, einschliesslich Wahrung des Patientengeheimnisses und Einhaltung der Datenschutzbestimmungen, mit denselben gesetzlichen Ausnahmen beim ärztlichen Berufsgeheimnis.

Starkes Netzwerk schweizweit
Das stabile Netzwerk von Kolleginnen und Kollegen, die für ReMed Coaching, Beratung und Therapie für Ratsuchende übernehmen, wurde 2024 weiter ausgebaut. Aktuell umfasst das Team zehn Personen, verteilt auf die verschiedenen Sprachregionen:

  • Deutschschweiz: 5 Erstberatende
  • Romandie: 2 Erstberatende
  • Tessin: 3 Erstberatende

Zusätzlich bietet ReMed für Ärztinnen und Ärzte in Weiterbildung Online-Coaching-Gruppen als Alternative zur individuellen Beratung an.

Dieses Netzwerk ermöglicht die umfassende Betreuung und Unterstützung von Hilfesuchenden zu sichern und zu optimieren.

Füllerinserat ReMed

Erfahrungsberichte, Dokumentationen und Intervisionstreffen
Besuchen Sie die Website www.swiss-remed.ch, um spannende Erfahrungsberichte, Dokumentationen sowie umfassende Informationen über das Unterstützungsnetzwerk von ReMed zu finden.
Auch im Jahr 2024 stand ReMed, durch den Leitungsausschuss und die Netzwerkmitglieder, Ärztinnen und Ärzten in Krisensituationen zur Seite. Ein zentrales Element dafür sind die jährlich organisierten Intervisionstreffen, bei denen interdisziplinäre Gruppen zusammenkommen. Diese Treffen ermöglichen es ReMed, vielfältige Unterstützungsmöglichkeiten anzubieten und die Qualität der Hilfeleistungen stetig zu verbessern.
Die Intervisionen fördern nicht nur den fachlichen Austausch, sondern stärken auch den kontinuierlichen Dialog zwischen den Beteiligten. Dies trägt zur Weiterentwicklung der Fachkompetenzen bei und gewährleistet, dass die Hilfesuchenden stets bestmöglich betreut werden. Die Kollegen und Kolleginnen, die an diesen Treffen teilnehmen, übernehmen fallweise Coaching, Beratung oder Therapie für Ratsuchende. Der regelmässige Erfahrungsaustausch zwischen den Erstberatenden und dem Leitungsausschuss sichert zudem das stabile Netzwerk von ReMed und stärkt das Vertrauen der Hilfesuchenden in die angebotene Unterstützung. Interessenten für die Teilnahme an den Intervisionen und für die Nachbetreuung sind für eine Kontaktaufnahme herzlich eingeladen. Die Voraussetzungen für die Teilnahme sind auf der Website publiziert.

Wechsel in der Führung: Dank und Ausblick
ReMed steht vor einem personellen Wechsel in der Führung: Dr. med. Peter Christen, ärztlicher Programmleiter, wird im Sommer 2025 nach zehn Jahren engagierter Arbeit seine Position abgeben. Dr. med. Mirjam Tanner, langjähriges Mitglied des Leitungsausschusses hat ihre Tätigkeit per Ende 2024 beendet. ReMed dankt beiden herzlich für ihren wertvollen Beitrag zur Weiterentwicklung und Stärkung des Unterstützungsprogramms.
Der Zentralvorstand FMH hat Dr. med. Tiziano Del Ponte, Facharzt für Anästhesiologie, als Nachfolger von Peter Christen gewählt. Seit Sommer 2024 wird er schrittweise in seine neue Aufgabe eingeführt, um einen reibungslosen Übergang zu gewährleisten. Mit diesem strukturierten Übergang setzt ReMed weiterhin auf Kontinuität und Professionalität in seiner Führungsarbeit.

Aktuelle Zusammensetzung des Leitungsausschusses:

Programmleitung:

  • Dr. med. Peter Christen, Facharzt für Allgemeine Innere Medizin, Mitglied FMH, ärztliche Programmleitung (bis Mitte 2025)
  • Dr. med. Tiziano Del Ponte, Facharzt für Anästhesiologie, Mitglied FMH, ärztliche Programmleitung (ab Mitte 2025)
  • Esther Kraft, lic. rer. oec., Leiterin Abteilung Digitalisierung, Daten und Qualität der FMH, administrative Programmleitung

Leitungsausschuss:

  • Dr. med. Yvette Attinger Andreoli, Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie, Mitglied FMH
  • Dr. med. Franco Gusberti, Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie, Mitglied FMH
  • Dr. med. Carole Weil, Fachärztin für Gynäkologie und Geburtshilfe, Mitglied FMH
  • Dr. med. Sabine Werner, Fachärztin für Dermatologie und Venerologie, Mitglied FMH

ReMed steht Ihnen zur Seite.

ReMed berät und unterstützt Ärztinnen und Ärzte in Krisensituationen – rasch, vertraulich und professionell. Innerhalb von 72 Stunden steht Ihnen ReMed unterstützend zur Seite.

Das Angebot

  • 24-Stunden Erreichbarkeit
  • Die Bindung an das ärztliche Berufsgeheimnis
  • Gespräche von Arzt zu Arzt auf Augenhöhe
  • Der/die Ratsuchende steht im Zentrum
  • Gemeinsames Erarbeiten von Handlungsmöglichkeiten
  • Verknüpfung eines bestehenden Unterstützungsnetzes
  • Vermittlung an Spezialistinnen und Spezialisten, ambulant oder stationär
  • Mentoring oder Online-Coaching
  • Unterstützung, auch bevor es zur Krise kommt
  • Begleitung bei beruflichem Wiedereinstieg für Wiedereinsteigende und Praxen
  • Balint-Gruppen

Auch Personen aus dem Umfeld einer betroffenen Ärztin oder eines betroffenen Arztes können den Kontakt aufnehmen.

Auch im Jahr 2025 wird das nationale Programm ReMed, gemeinsam mit dem Leitungsausschuss und den Netzwerkmitgliedern, Ärztinnen und Ärzten in Krisensituationen Unterstützung bieten.

Kontakt für Ratsuchende:
Hotline: 0800 0 73633
Web: www.swiss-remed.ch

Korrespondenz

info@swiss-remed.ch

Kontakt

FMH Generalsekretariat
Elfenstrasse 18, Postfach
3000 Bern 16

Tel. 031 359 11 11
info

Kontaktformular
Lageplan

Folgen Sie uns auf Social Media

       

Social-Media-Netiquette

© 2025, FMH Swiss Medical Association